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Widerstand wahrnehmen
Dokumente eines
Dialogs mit Peter Weiss
Hrsg. mit Dieter Strützel und Mathias Mieth
GNN-Verlag, Köln
1993
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Seit Erscheinen des ersten Bandes
(1975) der "Ästhetik des Widerstands" von Peter
Weiss hat die Romantrilogie im Westen Deutschlands anhaltende
Debatten ausgelöst.
Im Osten jedoch, wo der Antifaschismus
Staatsdoktrin war, wurde der Roman erst 1983 zum Druck freigegeben
und mit einer kleinen Auflage in akademische Randzonen verbannt.
Der vorliegende Band dokumentiert
die Arbeit eines Peter Weiss-Kreises an der Jenaer Universität.
Neben Einzelstudien und dem Szenarium einer pantomimischen
Adaption des Romans enthät er das Protokoll einer mehrtägigen
Gesprächsrunde vom Frühjahr 1989 – einer letzten
Selbstverständigung im Schatten des kommenden Zusammenbruchs.
Erstmals belegt wird die "andere Zensur", die Peter
Weiss im Suhrkamp-Verlag widerfuhr: zwei bis dahin unveröffentlichte
Briefe des Autors an Manfred Haiduk, eine kritische Edition
der Passage "Heilmann an Unbekannt" in der Urfassung
mit den Varianten von Suhrkamp und Henschel sowie eine Konkordanz
zu allen drei Bänden verdeutlichen das Ausmaß der
Eingriffe in den ursprünglichen Wortlaut des Romans.
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